Vom Stillstand zum rockigen Sportverein - eine
Erfolgsgeschichte!
Der Traditionsverein, am 28.01.1984 gegründet, startete in
dem Bestreben, gemeinschaftlich und offen Sport zu treiben, Gemeinschaft und
Miteinander zu leben.
Fußball bei den Sportfreunde war von Beginn an familiär,
solidarisch, offen - Kern und Markenzeichen des Vereins. Auf und neben dem
Sportplatz waren deshalb die Sportfreunde für Vereinsangehörige, Angehörige,
Freunde und Bekannte attraktiv.
So nahm der Verein regelmäßig an Großfeldturnieren im
Rheingau teil, auch wurden Events selbst geführt oder gemeinschaftlich auch mit
anderen Vereinen.
In den neunziger Jahren zeigte sich ein gesellschaftlicher
Umbruch, nicht nur bei den Sportfreunden, sondern überall sichtbar bei
Vereinen: Die Mitgliederzahlen schrumpften, der Sportbetrieb reduzierte sich
zunehmend. Immer facettenreicher, multipler, vielschichtiger entwickelte sich
die Gesellschaft insgesamt, in der realen und auch zunehmend in der digitalen
Welt. Zudem zeigten sich zunehmend gesellschaftliche Veränderungen und
gesellschaftliche Verzerrungen, hervorgerufen durch eine dynamischere globale
Entwicklung, neue Technologien, veränderte Arbeitsbedingungen - und damit
andere Maßstäbe auch in Bezug auf die Freizeitgestaltung.
Fußball in der ganzen Region - insbesondere Hobbyfußball -
entwickelte sich degressiv, die Resonanz nahm zu nehmend ab. Viele
Hobbyvereine, auch reguläre Verbandsvereine verschwanden. Es kam zu Fusionen
oder Auflösungen von Vereinen.
Auch machte sich eine spürbare Endsolidarisierung in der
Gesellschaft bemerkbar - durch die Effizienzsteigerungen der Wirtschaft und
Verwerfungen der Gesellschaft. Vereinsleben, Engagement für soziale, kulturelle
und sportliche Einrichtungen ging deutlich zurück.
Die Attraktivität auch von Vereinen, die als Spiegel der
Gesellschaft einen Bezug haben, hing zunehmend von der Frage nach neuen Wegen
und Perspektiven ab. "Nicht mehr wie der Prophet auf dem Berg aufs Volk
wartend" konnte von Vereinen erwartet werden, dass sich die Menschen sich
der bisherigen Vereinstradition verpflichtet sahen und sich zum Berg
aufmachten - sprich, den gleichen Verein aufsuchten.
Vereinswesen und Vereinsleben veränderte sich zu einer temporären Interessenssphäre - in erster Linie durch die zeitweiligen Belange und wechselnde Interessen getrieben. Für viele Menschen kam häufig aus dem Blickfeld, dass Vereinsleben vom Miteinander lebt! 2014 betonte auch der Hessische Sport- und Innenminister bei einer Veranstaltung zur Sportförderung in Idstein, dass Vereinsleben heute von Mitbürgern temporär empfunden wird.
An diesem Punkt waren die Sportfreunde 2005-2008, eine fragile
Zeit, da teilweise nur 4-6 Kicker auf dem Platz standen bei den Freitagskicks.
Zeit des Umdenkens! Hier kam nun der Punkt, wo der "Prophet vom Berg kommen
sollte, um sich unters Volk zu mischen - und die Interessen der Mitmenschen zu
erforschen...!"Vereinswesen und Vereinsleben veränderte sich zu einer temporären Interessenssphäre - in erster Linie durch die zeitweiligen Belange und wechselnde Interessen getrieben. Für viele Menschen kam häufig aus dem Blickfeld, dass Vereinsleben vom Miteinander lebt! 2014 betonte auch der Hessische Sport- und Innenminister bei einer Veranstaltung zur Sportförderung in Idstein, dass Vereinsleben heute von Mitbürgern temporär empfunden wird.
Die Sportfreunde begannen, bisherige und neue Kicker, Vereinsangehörige und Dritte offen nach ihren Interessen zu fragen, Werbeflyer wurden ausgelegt, aktiv wurden potenzielle Interessenten und Mitbürger angesprochen, verschiedenen Alters, Geschlechts und unabhängig weiterer persönlicher Merkmale und Eigenschaften. Soziale Medien wurden eingebunden, um die Zielgruppen anzusprechen und auf jeweilige Belange einzugehen und auszutauschen.
Dieser Paradigmenwechsel kam zur rechten Zeit:
Kontinuierliche Werbung und Ansprache für die Sportfreunde Hallgarten, aus der
Tradition ein offener und in Gemeinschaft aktiver Verein. Seit über 10 Jahren
entwickelte sich der Verein zu einem multiplen Verein, mehrere Generationen,
unterschiedliche Geschlechter, Flüchtlinge, Vereinskicker von anderen Vereinen,
Hobbykicker aus der ganzen Region einschließlich Wiesbaden, "Alte
Herren" - Kicker aus dem Rheingau, EBS-Kicker stießen kontinuierlich und
auch temporär hinzu.
Seit 2015, der Kunstrasen wurde inzwischen fertig gestellt,
kamen zu dem aufgrund der neuen Attraktivität neue Spieler permanent hinzu. Und
auch die Flüchtlinge, die traumatisiert durch Kriegsgeschehen und Vertreibung
ihre Heimat verlassen mussten, fanden bei den Sportfreunde ein offenes Miteinander
vor und sportliche Integration. Für die Sportfreunde ein Selbstverständnis,
dass jüngst mit einer Anerkennung in Form einer Spende durch das Land Hessen
unterstützt wurde.
Inzwischen sind regelmäßig eigene Fußball-Turniere freitags
Standard, mit ca. 25-40 Leuten, in der Spitze auch schon mal rund 50 Kicker,
die an einem Tag zusammen kamen und mitspielten im Turniermodus. Die Resonanz
auf den Verein ist ungebrochen, mittlerweile ist sogar ein Mitgliederstop für
aktive Kicker angezeigt (Passiv kann jeder Mitglied für derzeit 15,- € im Jahr
werden! Spenden werden von dem gemeinnützigen Verein auch gerne jederzeit
angenommen - siehe Informationen und Spendenbutton auf der Homepage!). Und wenn
es auf dem Platz noch möglich ist, aufgrund gerade geringerer Anzahl von
Mitspielern, können natürlich neue Kicker mitkicken. Maßgabe fürs Mitspielen ist
immer das Tragen von geeigneten Schuhen für Kunstrasenplätze.
Der Verein wuchs daher auch die letzten Jahre stark an
Mitgliedern. Übers Jahr kommen insgesamt ca. 80 Mitspieler zusammen, manche kommen aus
Zeitgründen, familiären oder anderen Gründen eben nur sporadisch - weshalb ca. 1/3 immer mitkickt. Die
Attraktivität spricht für sich, Hobbyfußball mit Events, Kick und Grill sind
Markenzeichen des Vereins - und Zeugnis einer Erfolgsgeschichte!
Herzlichen Glückwunsch zu 35 Jahren Sportfreunde Hallgarten
1984 e.V.!
(Autor: Thomas Schmitz)
Verweise:
Sozionik - Institut zur Erforschung und Modellierung künstlicher Sozialität - TU-Hamburg:
Sozionik - TU-Berlin:
Universität Hamburg - Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften:https://www.wiso.uni-hamburg.de/fachbereich-sowi/professuren/beyer/archiv/unilu-kirchner-beyer-plattformlogik.pdf
Universität Heidelberg - Max-Weber-Institut für Soziologie:
Kulturwissenschaftliches Institut - DGS - Deutsche Gesellschaft für Soziologie
Deutsche Forschungsgemeinschaft e.V.http://www.dfg.de/dfg_magazin/wissenschaft_oeffentlichkeit/
Institut für Informationsmanagement Bremen GmbH / Forschungsinstitut an der Universität Bremen:https://www.ifib.de/publikationsdateien/[Soziologische_Revue]_Digitalisierung_und_Gesellschaft.pdf
Zitate aus der Publikation des Forschungsinstituts der Uni Bremen:
"...
Noch in den 1980er-Jahren stellte sich die Frage, wofür wir Computer nutzen
können. Heute stellt sich die Frage, wofür wir sie nicht nutzen (Turkle, 2011: 2).
Noch in den 1980er-Jahren stellte sich die Frage, wofür wir Computer nutzen
können. Heute stellt sich die Frage, wofür wir sie nicht nutzen (Turkle, 2011: 2).
…"
"...
Was wir benötigen, sind Methoden und Methodologien, die der Komplexität eines digitalen Forschungsvorhabens Rechnung tragen mit Blick auf Forschungsdesign, technische
Infrastruktur, analytische Kategorien und soziale Praktiken (Marres: 115).
Infrastruktur, analytische Kategorien und soziale Praktiken (Marres: 115).
…"
"...
Dementsprechend sei auch die Idee des „Data Mining“ irreführend, da sie „fälschlicherweise die Existenz einer klaren Trennung zwischen Information und Rauschen“ (19) implizierte. Das Problem sei weiterhin nicht die Verzerrung („bias“) der Daten, denn die gebe es bei allen erhobenen Daten, sondern dass „die Produktion der Daten außerhalb der Wissenschaft unter Bedingungen erfolgt, die
sich der wissenschaftlichen Verifizierung entziehen“ (19).
Dementsprechend sei auch die Idee des „Data Mining“ irreführend, da sie „fälschlicherweise die Existenz einer klaren Trennung zwischen Information und Rauschen“ (19) implizierte. Das Problem sei weiterhin nicht die Verzerrung („bias“) der Daten, denn die gebe es bei allen erhobenen Daten, sondern dass „die Produktion der Daten außerhalb der Wissenschaft unter Bedingungen erfolgt, die
sich der wissenschaftlichen Verifizierung entziehen“ (19).
…"
"...
Indem unser Leben vermessen, quantifiziert und analysiert wird, haben diejenigen, die Kontrolle über die Interpretationen von Daten haben, Macht. Als Sozialwissenschaftler*innen ist es unsere Aufgabe, diese neuen Dynamiken zu thematisieren. Für eine verantwortungsvolle Soziologie des Digitalen stellt sich also nicht nur die Frage nach der Beschreibung von digitaler Gesellschaft, sondern auch nach deren Gestaltung. Wissen über Gesellschaft soll zurückgespiegelt und gemeinsam reflektiert werden, sozialwissenschaftliche digitale Forschung muss auch der Ermächtigung ihrer Forschungssubjekte dienen.
…"
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